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Marie-France Hirigoyen – Masken der Niedertracht

Wieso melden sich Opfer sexueller Gewalt spät oder gar nicht? Die Psychoanalytikerin Marie-France Hirigoyen weiß, warum. Sie hat die Macht der Missbrauchtäter à la Weinstein erforscht – und benennt die „Masken der Niedertracht“.

Der Hashtag #metoo hat einen Sicherheitsraum geschaffen, in dem die Opfer sich trauen, ihr Schweigen zu brechen.

“Der Hashtag #metoo, die prominenten Frauen, die sich öffentlich geäußert haben und ihren Peiniger benannten, der Schutz des Kollektivs – erst diese Faktoren zusammen haben einen Sicherheitsraum geschaffen, in dem die Opfer sich trauen, ihr Schweigen zu brechen.”

“Die Angst vor dem Stigma, der Herabwürdigung als hysterisch und hilflos ist offenbar groß. Den Frauen daraus einen Strick zu drehen, ihnen gar zu sagen, früher hätten sich ihre Geschlechtsgenossinnen impulsiv handgreiflich gewehrt, verkennt die veränderten Strukturen unserer Öffentlichkeit.”

“Im übertragenen Sinne betäubt der Täter seine Opfer. Er lähmt sie, stellt sie kalt. Der Aggressor, so Marie-France Hirigoyen, zwingt den anderen in eine Position der Ohnmacht, um ihn dann zu zerstören.”

“Dieser Vernichtungsprozess zielt auf die Würde und auf eine Beschädigung der Identität. Oft sind die Folgen traumatisch. Daher rührt auch das Schweigen. Die Stärke der Täter ist ihre Gefühllosigkeit, Empathie ist ihnen fremd. „Sie kennen keinerlei Skrupel moralischer Art. Sie leiden nicht. Sie greifen völlig ungestraft an. Die Wirksamkeit ihrer Angriffe beruht auf der Tatsache, dass die Opfer oder die außenstehenden Beobachter sich nicht vorstellen können, dass man vor dem Leiden des anderen so gefühllos, so mitleidlos sein kann.“

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• HÖRPROBE:

 

Weiterlesen im Originalbeitrag der FAZ von Melanie Mühl

 

 


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• Weinstein ist nicht der erste und nicht der letzte “Prominente”, dem nachgesagt wird, sich sexuell an Frauen bzw. Männern vergangen zu haben. Die #MeToo-Kampagne hat einen Sicherheitsraum geschaffen, in dem die Opfer sich trauen, ihr Schweigen zu brechen. Weiterlesen …

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Hier gibt es Hilfe:

Solltest Du oder eine Deiner Freundinnen von häuslicher oder Partnerschaftsgewalt betroffen sein, kannst du auf unterschiedlichen Wegen Hilfe holen:

Das Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” bietet unter der Telefonnummer 08000-116016 eine bundesweite 24-Stunden-Beratung, die kostenlos eine anonyme, erste Beratung in 18 Sprachen ermöglicht.

“Gewaltlos” heißt der Internet-Chat des Sozialdienstes katholischer Frauen. Dort kann man sich anonym und kostenlos (auch ohne konfessionelles Bekenntnis) beraten lassen. https://gewaltlos.de

“Freund und Helfer” – in jeder Polizeidienststelle kann man sich über Beratungsangebote informieren sowie Straftaten anzeigen. Der Polizeinotruf ist die erste Anlaufstelle, wenn der Täter Deine eigene Freizügigkeit eingeschränkt hat.

Beim Verein der Frauenhauskoordinierung findest Du eine Frauenhaus-Suchmaschine – so kannst du schnell eine Beratungsstelle oder ein Frauenhaus in deiner Nähe finden. Homepage